06 bis 10 Jahre: Wölflinge, organges Halstuch

Die Basis der Arbeit mit Wölflingen sind die Dschungelbücher von Rudyard Kipling. Wie Mogli in das Wolfsrudel wird das Kind in die Wölflingsgruppe (meist ebenfalls als Rudel oder Meute bezeichnet) aufgenommen und muss sich dort zunächst zurechtfinden. Später werden Ihm schon kleinere Aufgaben in der Gruppe übertagen, es hilft anderen Kindern bei der Eingewöhnung und muss schließlich sein Rudel verlassen, wenn es in die Pfadfinderstufe wechselt – so wie Mogli sein Rudel verlässt, um in die Welt der Menschen zurückzukehren.

 

Zahlreiche Begriffe und Ereignisse aus den Dschungelbüchern wurden in die Wölflingsarbeit integriert oder bilden die Grundlage für die dort verwendeten Rituale. So wird die örtliche Wölflingsgruppe (meist 15 bis 30 Kinder) als „Meute“ bezeichnet, die wiederum in „Rudel“ aus 6 bis 10 Kindern unterteilt ist. Der Gruppenleiter heißt in Anlehnung an den Leitwolf Akela, weitere Gruppenhelfer werden Baghira, Balu oder Hathi genannt. Vor dem oft feierlich gestalteten Wechsel in die Sippen, die Gruppen der Pfadfinderstufe, steht häufig der „Sprung über das Feuer“, der auf Moglis Konflikt mit dem Tiger Shir Khan aufbaut, nach dem auch Mogli in die Welt der (erwachsenen) Menschen zurückkehrt.

 

Im Gegensatz zum stark handlungsbezogenen Learning by doing der eigentlichen Pfadfinderstufe steht in der Wölflingsarbeit das spielerische Lernen im Vordergrund. Die Kinder werden auf spielerische Art und Weise mit ihrer Umgebung vertraut gemacht und ihre Fähigkeiten so entwickelt und gefördert. Dennoch finden sich in der Wölflingsarbeit zahlreiche aus der Pfadfindermethode übernommen Elemente wie beispielsweise das System der kleinen Gruppe oder Wölflingsgruß und -gesetz (in Anlehnung an Pfadfindergruß und -gesetz).